Ein Hoch über Island und Skandinavien beschert uns heute einen wolkenlos blauen Himmel,
aber auch recht frischen Ostwind.
Getreu dem Motto "Erst die Arbeit..." fahre ich dem zunächst entgegen und verlasse Osnabrück
ostwärts durch die Stadtteile Schölerberg und Voxtrup und weiter auf dem Uphauser Weg Richtung Bissendorf.
Am Gewerbepark führt ein kurzer Anstieg zur Wohnstraße "Am Eistruper Berg". Die meist versteckt hinter
Bäumen liegenden bescheidenen Hütten zeugen hier von einer Zeit, in der der bewaldete Südhang zu den
bevorzugten Wohnlagen des Osnabrücker Geldbürgertums gehörte. Großzügige Stellplätze zeigen, dass stets
genügend Platz für die "Pferde" vorhanden war, die für den flotten Ritt zu den öden Arbeitsstätten
in der engen Osnabrücker Innenstadt benötigt wurden.
Über Eistrup und Bissendorf geht es
weiter zur einzigen längeren Rampe der heutigen Tour, die über kleine Nebenstraßen auf die Höhe des
Holter Berges führt. Keine Moped- oder Auto-Poser in Sicht – die sind wohl nur am Wochenende da
–, so kann ich mir wieder ungestört die Abfahrt über die Bergrennstrecke gönnen.
Am Königsbach entlang komme ich anschließend nach Dratum und dort an eines der bekannten
Weltwunder des Osnabrücker Landes, die Bifurkation. Noch ein kurzes Stück gegen den Wind an Gesmold
vorbei, dann habe ich den östlichsten Punkt heute und schließlich das Bäckerei-Café Brinkhege, heutiges
Bäckerpausenziel, erreicht.
Auf der Rückfahrt verzichte ich weitgehend auf Steigungen, lass mich vom Wind westwärts treiben.
Bei solchen Verhältnissen wird dann auch jemandem, der zum Prekariat der Muskelradler gehört, eindrücklich
klar, was das Schlagwort "Eingebauter Rückenwind" in der Pedelec-Dauerwerbung dem Konsumenten suggerieren soll
(hätte mich allerdings geärgert, wenn der Rückenwind bei 25 kmh abgeregelt hätte).
Nur zwei kleine Schlenker, einer um die Ledenburg und einer über den Werscher Berg, verzögern die zügige
Heimfahrt ein wenig.