Es ist bewölkt und kühl heute, aber trocken, zwischendurch ist
sogar für einige Minuten mal die Sonne zu sehen. Mäßiger Südwestwind.
Dem fahre ich zunächst entgegen und verlasse die Stadt über den Burenkamp und Sutthausen.
Als erste Rampe der Runde fordert die Hüggelschlucht ein paar Körner, anschließend
geht es an Hagen vorbei wieder ins Tal zur Gellenbecker Mühle und weiter zunächst sanft, dann
kräftiger bergauf nach Sudenfeld. Leider ist dort die Schollbrucher Straße, meine ursprünglich
geplante Route, wegen Bauarbeiten gesperrt. So radle ich nach Natrup-Hagen und nehme dort die
etwas befahrenere Landstraße nach Leeden, bevor ich über kleinere Landwirtschaftswege
die in »Quäldich« beschriebene Rampe der Bahnhofstraße nach Tecklenburg hoch erreiche.
Das von uns dort gern besuchte Bäckerei-Café Heukamp wurde vor einiger Zeit von Werning
übernommen; es macht aktuell einen tristen Eindruck, da Renovierungsarbeiten begonnen, aber noch
nicht abgeschlossen sind. Bevor ich reingehe, prüfe ich natürlich sorgfältig den korrekten
sportiv-körpernahen Sitz meines selbstgenähten BMNS*.
Das gekaufte Teilchen verzehre ich in ausreichender Entfernung, verstoße dabei jedoch gegen
eine der Anweisungen in der BMNS-Anleitung der Essener Berufsfeuerwehr. Dort wird unter anderem verfügt:
»Nach dem Ausziehen [des BMNS] sollte eine Händewaschung durchgeführt werden.«
Hätte ich mit dem Ausziehen demnach bis zur Erreichung einer zur Händewaschung geeigneten Vorrichtung
warten müssen? Oder sollte man als Radler eine geeignete Ausrüstung mit sich führen, um eine Händewaschung
gegebenenfalls auch ambulant durchführen zu können? Ist die Händewaschung alternativlos oder könnte
stattdessen auch eine Händedesinfizierung durchgeführt werden?
Ohne eine abschließende Antwort auf diese drängenden Fragen gefunden zu haben, fahre ich –
vom freundlichen Südwestwind geschoben – dennoch zügig über Loose, Osterberg, Gaste nach Osnabrück zurück.
Die Probleme im Sachzusammenhang mit der Händewaschung werden die radelnden RRs wohl auch
noch weiterhin beschäftigen . . .
*BMNS –
Behelfs-Mund-Nase-Schutz, oft verkürzt als MNS, auch als MNB (Mund-Nase-Bedeckung),
laienhaft häufig auch als »Maske« bezeichnet: textiler, körpernah zu tragender
Spuckschutz gegen Tröpfcheninfektion. In Mitteleuropa gebräuchlich im frühen 21. Jahrhundert.
Nicht zu verwechseln mit dem – meist ebenfalls körpernahen – BDSM.