Küstenradtour nach Norden: Fehmarn – Kopenhagen – Göteborg [ 01.09. – 11.09.2023 ]
Immer an der Küste entlang nordwärts führte uns diese spätsommerliche Radtour. Zunächst folgten wir den Küstenlinien
der dänischen Ostseeküste und des Øresunds bis Kopenhagen und Helsingør, dann radelten wir am schwedischen Ufer
des Kattegats weiter bis Göteborg. Unsere Route hielt sich dabei weitgehend an zwei europäische Fernradwege –
von Fehmarn bis Kopenhagen an den EuroVelo 10, den Ostseeküstenradweg, und von Kopenhagen bis Göteborg
an den EuroVelo 7, die Sonnenroute.
Dänische Ostseeküste
Per Bahn über Hamburg nach Lübeck, von da mit dem Bus des Schienenersatzverkehrs (der hier auch Fahrräder transportiert)
bis Puttgarden und weiter mit der Fähre über den Fehmarnbelt hatten wir Rødbyhavn, den Startpunkt unserer
Ostseeküste
Radtour erreicht. Nach kurzer Fahrt sind wir in Rødby, radeln ab da auf der ehemaligen Bahntrasse der
Lollandsbanen, einer privaten dänischen Bahngesellschaft, weiter bis Maribo. Die Trasse ist zwar nicht
asphaltiert, aber – zumindest bei trockenem Wetter – recht angenehm zu fahren. Ab Maribo geht
es dann auf kleinen verkehrsarmen Nebenstraßen über Sakskøbing zum Guldborgsund, der die süddänischen Inseln
Lolland und Falster voneinander trennt. Über die kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke dort gelangen wir
auf die andere Seite des Meeresarms – nach Nykøbing, der größten Stadt auf Falster. Von dort
sind es dann noch rund zehn Kilometern quer durch Falster bis zur Ostsee. Die Küste ist hier überwiegend
dicht bewaldet und kaum besiedelt, auch weiter landeinwärts praktisch nur Landwirtschaft und keine größeren Orte.
So bleiben wir über Nacht in einem abgelegenen alten Gehöft nicht weit von der Küste, das wir über Airbnb
gefunden und gebucht hatten. Für's Abendessen müssen wir hier selbst sorgen, dafür hatten wir in Nykøbing
eingekauft. Die Betreiberin des B&B spendiert uns dazu leckeres dänisches Dosenbier …
Am nächsten Tag radeln wir auf einsamen Forstwegen und kleinen Nebenstraßen durch die Wälder an der Ostküste
von Falster bis zum Hafen von Stubbekøbing. Hier verabschieden wir uns von Falster; IDA, eine der ältesten Holzfähren
Dänemarks, bringt uns zur kleinen Insel Bogø.
Die verlassen wir aber nach wenigen Kilometern schon wieder, um über den Damm, der Bogø mit Møn verbindet, nach Møn zu fahren.
Kirche von Fanefjord
Møn ist relativ dünn besiedelt, und jetzt außerhalb der Saison ist auch touristisch wenig los, daher lässt
es sich auf den Landstraßen dort recht entspannt radeln. Unsere Route führt zunächst an der Südküste entlang,
überwiegend allerdings im Landesinnern, nur in wenigen kurzen Abschnitten direkt an der Küstenlinie.
Eine der Sehenswürdigkeiten von Møn ist unterwegs schon von weitem zu erkennen, die Kirche
von Fanefjord, die strahlend weiß mit dem satten Grün der Umgebung kontrastiert. Berühmt ist die Kirche
wegen der Kalkmalereien im Kircheninnern, die aus dem 15. Jahrhundert stammen. Die in warmen
Naturfarben gehaltenen Wandbilder stellen Szenen aus dem Bauernalltag und biblische Situationen dar.
Sie dienten damals wohl als Bilderbibel für die Gemeinde, die nicht schreiben und lesen konnte.
Unser heutiges Tagesziel, Magleby, erreichen wir am frühen Nachmittag, so haben wir noch ausreichend
Zeit, zur Hauptsehenswürdigkeit von Møn, den Kreideklippen ›Møns Klint‹, zu fahren. Die Abbruchkante
Kreideklippe Møns Klint
am Ostrand der Insel ist mit 126 Metern die höchste Klippe Dänemarks, damit sogar noch ein paar Meter
höher als der bei uns bekanntere Königsstuhl auf Rügen. Von oben führt eine lange Treppe zum Strand,
mit 497 Stufen gilt sie als längste Treppe Dänemarks. Die können wir uns natürlich nicht entgehen lassen;
also müssen wir runter, ein Stück am Strand entlang wandern und auf einer anderen, ähnlich langen Treppe
dann wieder hoch. Auf dem Rückweg zur Unterkunft machen wir noch einen kleinen Schlenker zum Schlösschen
Liselund, einer weiteren Sehenswürdigkeit auf Møn. 'Schloss' ist allerdings ein wenig hochgestapelt,
Liselund ist ein hübsches klassizistisches Landhaus in einem großen Englischen Landschaftsgarten.
Bevor wir Møn verlassen, schauen wir uns noch die Kirche von Elmelund an, die wie die Kirche von Fanefjord
im Innenraum üppig mit Kalkmalereien verziert ist. Auf der Weiterfahrt sind die Straßen bis Stege, der
Inselhauptstadt von Møn, recht verkehrsarm, die anschließende stärker befahrene
Hauptstraße bis zum Ulvsund ist jedoch etwas 'ungemütlich', denn der Radweg an
der Straße ist leider erst im Bau und noch nicht fertig. Den Ulvsund überqueren wir auf der ›Dronning
Alexandrines Bro‹, der Königin-Alexandrine-Brücke; dort und auch schon kurz davor sind Auto- und
Radverkehr wieder gut voneinander getrennt. Die Brücke verbindet Møn mit Sjælland, Seeland, der größten
dänischen Insel, auf der auch Kopenhagen liegt.
Auf Seeland führt unsere Route wieder fast ausschließlich über verkehrsarme Nebenstraßen, auf denen
wir – mit etlichen Schlenkern – grob dem Verlauf der Ostseeküste folgen. Nach einer Fahrt
durch hauptsächlich landwirtschaftlich geprägte Landschaft, unterwegs idyllische Küstenorte
Stevns Klint mit der alten Kirche von Højerup
wie Præstø und Fischerdörfer wie Rødvig, erreichen wir die Steilküste von Stevns. Das Kalksteinkliff
›Stevns Klint‹ ist etwa 40 Meter hoch und erstreckt sich über rund 16 Kilometer. Es besteht aus zwei Schichten,
einer relativ weichen Kreideschicht und einer darüber liegenden härteren Kalkschicht. Durch diese
Konfiguration ist das Kliff in vielen Bereichen überhängend, immer wieder brechen Teile der oberen Schicht ab.
Dies führte 1928 dazu, dass ein Teil der alten Kirche von Højerup abstürzte – die ursprünglich etwa
50 Meter von der Abbruchkante entfernt stand. Eine weitere Besonderheit des Kliffs ist eine Zone aus dunklem
Ton zwischen den beiden hellen Kalkschichten, die aus der Zeit stammt, als die Saurier ausstarben.
Der erhöhte Iridium-Gehalt dieser Tonschicht bestätigt die These eines Asteroideneinschlags, der letztlich
zum Aussterben der Dinos führte. Seit 2014 gehört Stevns Klint zum UNESCO Welterbe.
Ein paar Kilometer weiter radeln wir am nächsten Morgen am Leuchtturm ›Stevns Fyr‹ vorbei, leider außerhalb der
Öffnungszeiten. Aber wir haben Glück – ein freundlicher Leuchtturmwärter schließt uns auf, und so können wir den
weiten Rundblick über Küste und Meer ganz exklusiv genießen… Nach einem kurzen Schlenker am Schloss Vallø
vorbei kommen wir nach Køge, einer mittelalterlichen Hafenstadt mit zahlreichen gut erhaltenen Fachwerkhäusern und der
imposanten Nicolaikirche aus dem 14. Jahrhundert.
Kopenhagen
Ab Køge ist die Küste dann deutlich dichter besiedelt – Kopenhagen ist nicht mehr weit.
Unsere Route macht noch einen kleinen Abstecher auf kleinen Landstraßen ins Landesinnere,
dann geht es am Ufer der Køgebucht entlang bis Kopenhagen, teils auf gut ausgebauten Radwegen, teils
auf Strandwegen. Man hat hier den Eindruck, an einem endlos langen Sandstrand entlang zu fahren. Aktuell ist
da nur wenig Betrieb, aber wir können uns gut vorstellen, was hier während der Hauptsaison los ist.
Die letzten Kilometer nach Kopenhagen radeln wir recht zügig auf einem gut ausgebauten Radschnellweg bis in die
Innenstadt, am Schluss über Brücken, die speziell für den Radverkehr gebaut wurden, wie
beispielsweise die recht spektakuläre ›Cycelslangen‹. In Großstadtnähe sind nun auch
Die Kleine Meerjungfrau
deutlich mehr Fahrräder unterwegs – die beschauliche Ruhe, die wir bisher auf den Fahrradsträßchen
genossen, ist vorbei.
Wir bleiben über Nacht in einem relativ neuen Hostel in Zentrumsnähe, können so den Stadtkern ziemlich
gut zu Fuß erreichen. Am Nachmittag haben wir noch Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang durch die City,
am nächsten Morgen lassen wir uns dann von einem der Sightseeing-Boote an den vom Wasser aus erreichbaren
Sehenswürdigkeiten vorbeifahren. Anschließend radeln wir noch quer durch die Stadt zum Schloss Rosenborg,
zur Marmorkirche und zum Schloss Amalienborg, bevor wir uns an der ›Lille Havfrue‹, der
Kleinen Meerjungfrau, von Kopenhagens Innenstadt verabschieden.
Am Øresund nach Helsingør
Wir verlassen Kopenhagen auf der Küstenstraße, die am Øresund entlang Richtung Norden führt.
In Klampenborg, einem nördlichen Vorort, können wir auf einen gut ausgebauten Radweg wechseln,
der an der Bahnstrecke entlang verläuft. Nach etwa zehn Kilometern endet der allerdings, und es geht
bis Helsingør wieder auf den Radstreifen der Hauptstraße an der Küste. Am Sund-Ufer wechseln sich lange Sandstrände
mit endlos scheinenden Reihen von Bootsanlegeplätzen ab – der Øresund ist ein beliebtes Bade-,
Segel- und Surfrevier, die Küstenorte sind von Kopenhagen aus schnell und einfach zu erreichen.
Per Bahn, per Auto und natürlich auch per Fahrrad.
Schloss Kronborg
Das Highlight von Helsingør ist Schloss Kronborg, eine mittelalterliche Festung an der nordöstlichsten
Ecke von Seeland. Es wurde im 15. Jahrhundert als kleinere Festung erbaut,
um die Einfahrt in den Øresund zu sichern, der hier seine schmalste Stelle hat.
Später wurde das Schloss vergrößert und aufwendig ausgebaut, war zeitweise auch königlicher Wohnsitz.
William Shakespeare lässt die Handlung seines Hamlet hier ablaufen, überdies gehört Kronborg
seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe. Grund genug also, sich Zeit für eine ausgiebige Besichtigung zu nehmen.
Wir gönnen uns daher einen ausführlichen Rundgang durch das Schloss und über die umgebenden Wälle.
Anschließend eine kurze Fahrt zum Hafen von Helsingør, dann verlassen wir Dänemark, die Autofähre bringt uns ins
schwedische Helsingborg auf der gegenüberliegenden Seite des Øresunds.
Kattegattleden
In Helsingborg verzichten wir auf eine Stadtbesichtigung, fahren vom Hafen aus gleich an der
Küste entlang auf dem Kattegattleden nordwärts. Dieser Fernradweg, die schwedische Radroute Nr. 1,
Fernradweg Kattegattleden
wurde im Juni 2015 als erster Nationaler Fernradweg Schwedens eröffnet. Er verläuft auf 390 Kilometer
Länge küstennah am Kattegat entlang zwischen Helsingborg und Göteborg. Überwiegend auf verkehrsarmen
asphaltierten Nebenstraßen, zwischendurch auch auf kurzen Schotterabschnitten. 2018 wurde
er auf der Tourismusmesse ›Fiets en Wandelbeurs‹ als ›Fietsroute van het Jaar‹
ausgezeichnet.
Auf kleinen Sträßchen, vorbei an malerischen Fischerhäfen, erreichen wir Höganäs. Von da radeln wir
auf einer ehemaligen Bahntrasse bis Mölle auf der Halbinsel Kullen. Mölle war schon früh ein bekannter
Badeort, unter anderem war dort auch mal Kaiser Wilhelm II. mit seiner Jacht zu Besuch. Und es war das
erste schwedische Seebad, in dem Frauen und Männer gemeinsam baden durften, damals ein Skandal. Die Bahnlinie
Höganäs–Mölle wurde 1910 eröffnet, um Touris zu befördern, 1963 dann aufgegeben. Inzwischen ist die Trasse
zu einem Rad- und Wanderweg mit wassergebundener Decke umgebaut. Von Mölle aus fahren wir noch hoch bis
zur Westspitze des Kullabergs, um die weite Aussicht auf
Leuchtturm Kullens fyr
das Kattegat zu genießen. Und natürlich wegen des historischen Leuchtturms ›Kullens fyr‹ dort.
Die Halbinsel Kullen hat eine sehr exponierte Position am Kattegat, daher gibt es dort seit rund achthundert
Jahren ein Leuchtfeuer für die Schifffahrt. Der jetzige Leuchtturm wurde um 1900 erbaut, er hat mit
knapp 80 Metern die höchstgelegene Feuerhöhe Schwedens, ist überdies der hellste in ganz Skandinavien.
Nach der Abfahrt vom Kullaberg führt unsere Route dann an den Südrand des Skälderviken, einer weiten Bucht
am Kattegat, und dort entlang nach Ängelholm, unserem Tagesziel.
Am nächsten Tag fahren wir an der Ostseite des Skälderviken entlang bis Torekov im äußersten Westen der
Bjärehalbinsel. Torekov war ursprünglich ein kleines Fischerdorf, der Hafen und ein kleines Museum erinnern daran.
Inzwischen ist es ein beliebter Urlaubsort geworden, viele scheinen auch ihren Ruhestand hier zu verbringen.
Eine Entwicklung, die wohl an vielen Küstenorten im Süden Schwedens so abgelaufen ist. Man sieht dann dort
keine Fischer mehr, die ihre Netze flicken, stattdessen nur noch Rentner, die ihren Rasen mähen. Nach Torekov
verlassen wir die Küste und überqueren den nördlichen Teil der Bjärehalbinsel. Das ziemlich hügelige Landesinnere
ist landwirtschaftlich geprägt, die Region ist ein wichtiges schwedisches Kartoffelanbaugebiet. Eine rasante
Abfahrt bringt uns anschließend wieder an die Küste; so rasant, dass wir fast die Abzweigung zu dem schmalen Pfad
verpassen, der am Wasser entlang nach Båstad führt. Båstad ist bekannt als Austragungsort der ›Swedish Open‹
im Tennis, dann ist dort Party. Jetzt dagegen können wir's zügig hinter uns lassen. Nördlich davon radeln
wir an langen Reihen von Ferienhäusern vorbei, und wundern uns, dass die kein Ende zu nehmen scheinen. Die
Erklärung: wir passieren dort den mit 12 Kilometern längsten zusammenhängenden Sandstrand Schwedens. Nach
ein paar Schlenkern ins Landesinnere und zur Küste, teilweise auf einsamen Forstwegen, sind wir dann in Halmstad.
Holzhäuschen und Kopfsteinpflaster in Falkenbergs Gamla Stan
Durch ein Reihe von Vororten geht es von da aus weiter, bis wir wieder auf verkehrsärmeren Straßen an
der Küste sind. Sandstrände und Granitklippen, Wälder und Felder wechseln einander ab, zwischendrin
kleine Ortschaften. In Falkenberg,
der nächsten größeren Stadt, besuchen wir die ›Gamla Stan‹, das Altstadtviertel mit
seinen bunten Holz- und Fachwerkhäuschen, und 'genießen' das historische Kopfsteinpflaster dort.
Außerdem schauen wir uns die ›Tullbron‹ an, laut Guidebook-Sweden ›eine der schönsten Steinbogenbrücken in
Schweden‹. Weiter entlang der Küste erreichen wir Varberg, wo wir im ›Fästningens Vandrarhem‹
in einem Nebengebäude der Festung von Varberg übernachten.
AKW-Idyll: Kernkraftwerk Ringhals hinter Viehweiden
Unsere weitere Route führt an der Küste der Värö-Halbinsel entlang. Wir fahren dort am Kernkraftwerk
Ringhals vorbei, das direkt am Kattegat-Ufer liegt, idyllisch eingerahmt von Viehweiden. Und wohl
akzeptierte Normalität, denn in Schweden hat sich die Einstellung zur Kernenergie in den letzten Jahren
deutlich verändert. Die aktuelle
schwedische Regierung und wohl auch ein großer Teil der Bevölkerung sehen die Kernkraft positiv oder
zumindest als kleineres Übel für eine Übergangszeit. Zwar ist auch in Schweden die Endlagerfrage
noch nicht geklärt, dennoch wird die nicht-fossile Stromproduktion in AKWs als sinnvolle Zwischenlösung
zur Reduktion des CO2-Ausstoßes angesehen. Die jetzigen AKWs sollen so lange wie möglich
weiterlaufen, sie decken aktuell etwa 30 % des schwedischen Strombedarfs, allein Ringhals ungefähr
10 %. Darüber hinaus sollen auch neue AKWs gebaut werden. Dass in Ringhals eine ganze Menge elektrischer
Energie erzeugt wird, verdeutlichen auch die eindrucksvollen Stromtrassen, die wir auf unserem Weiterweg kreuzen.
Schärenlandschaft aus glattgeschliffenem Granit
Göteborgs Schären
Wir fahren bis Saltholmen, dem Göteborger Passagierhafen für die südlichen Schären, und von dort mit
der Fähre nach Styrsö, eine der Schären. Die Schären sind eine für Skandinavien typische Inselform: Hartes Gestein, meist Granit,
wurde von den Gletschern der Eiszeit glattgeschliffen, später hob sich dann das Gelände so weit an, dass
die höchsten Erhebungen gerade ein paar Meter aus dem Wasser ragen und kleinere oder größere Inseln bilden.
Auf Styrsö haben wir uns für zwei Nächte in einem komfortabel ausgebauten
Gartenhäuschen eingemietet und lassen die Fahrräder einen Tag lang stehen. Stattdessen machen wir
eine lange Rundwanderung über Styrsö und lassen uns dann von der Fähre nach Vrångö bringen, um auch diese
Insel ein wenig zu erwandern. Ein schöner Rundweg erschließt dort das Naturschutzgebiet im Süden von Vrångö.
Göteborg
Am letzten Tag unserer Tour verlassen wir die beschauliche Ruhe der Schärenlandschaft wieder und tauchen in
den geschäftigen Trubel von Göteborg ein, der zweitgrößten schwedischen Stadt. Vom Fährhafen in Saltholmen
bis ins Zentrum sind es nur ein paar Kilometer, zunächst durch die westlichen Vororte, dann durch das Hafengelände
am Göta-Fluss. Der ›Göta älv‹ fließt mitten durch Göteborg, von ihm zweigt überdies ein
Kanal ab, der ›Vallgraven‹, der den ältesten Teil der Innenstadt umschließt. Daher können wir
– wie schon in Kopenhagen – einen Teil der Göteborger Sehenswürdigkeiten auf einer Rundfahrt
Festung Skansen Kronan
mit einem der Sightseeing-Boote bequem an uns vorbeiziehen lassen. Andere 'must see's sind, etwas weniger bequem,
per Fahrrad zu erreichen. So radeln wir kreuz und quer durch die Stadt, erklimmen dabei auch ein paar
Aussichtshügel im Stadtgebiet, beispielsweise den Risåsberget mit der alten Festungsanlage ›Skansen Kronan‹
im Stadtteil Haga oder den Stigberget mit der ›Masthuggskyrkan‹ im Stadtteil Masthugget.
Und natürlich lassen wir uns auch die köstlichen ›Kanelbullar‹, die für
Schweden typischen Zimtschnecken, in einem Bäckerei-Café in Haga nicht entgehen.
Am Spätnachmittag geht es dann auf die Fähre, die uns über Nacht von Göteborg nach Kiel bringt.
Als wir auslaufen, fängt es zu regnen an – es ist der erste Regen auf der gesamten Tour.
Vorbei an Containerterminals, Hafengebäuden und Frachtschiffen kommen wir zur Flussmündung des Göta älv und passieren
dann das Schärengebiet, bevor wir die offene See erreichen. An Bord gönnen wir uns ein All-Inclusive-Abendessen
und ein ebensolches Frühstück. Die üppigen Buffets jeweils lassen ein wenig erahnen, was sich auf den großen
Kreuzfahrtschiffen mehrmals täglich abspielt. Wir sind uns anschließend jedoch einig: Für eine Nacht mal okay,
ansonsten definitiv nicht unser Ding …
Unseren Zielhafen Kiel erreichen wir pünktlich; von dort bringt uns die Bahn vollends nach Hause,
wider Erwarten ebenfalls pünktlich und ohne Komplikationen.